Das Licht und unser Biorhytmus

Über Jahrtausende hinweg hat sich der Mensch an den Rhythmus des Tageslichtes angepasst. 

Man musste die Tätigkeiten nach der jeweiligen Tageslichtsituation ausrichten. Durch die Erfindung des elektrischen Lichtes und der industriellen Revolution, konnte dieser biologische Rhythmus verändert werden. Ganz nach dem Motto „die Nacht wird zum Tag“ steht nun seit mehr als 120 Jahren das Licht zu jeder Tageszeit zur Verfügung. Es verändern sich nicht nur Gewohnheiten und Strukturen, sondern auch unser täglicher Rhythmus und unsere innere Uhr. Wie man heute weiß, sorgt das über das Auge einfallende Tageslicht für Informationen, die der Körper zu seiner Regulation benötigt. Das Licht beeinflusst so den menschlichen Hormonhaushalt und synchronisiert die innere Uhr – die physische und psychische Verfassung sowie die Leistungsfähigkeit werden ebenfalls von unserer biologischen Uhr beeinflusst. Unterschiedliche Lichtstimmungen haben daher maßgebliche biologische und emotionale Auswirkungen auf uns Menschen. Forscher und Entwickler der Beleuchtungsindustrie haben sich eingehend mit diesen Einwirkungen beschäftigt und das sogenannte Human Centric Lighting entwickelt. Beim HCL (Human Centric Lighting) steht der Mensch und dessen Wohlbefinden im Mittelpunkt des Lichtkonzeptes. Das Ziel ist das Tageslicht so optimal wie möglich nachzuahmen. Ergebnis ist die Steigerung von Wohlbefinden, Gesundheit und Stimmung.

 

Was bedeutet HCL

Unter der Bezeichnung Human Centric Lighting, kurz HCL versteht man ein Beleuchtungskonzept, bei welchem der Mensch und sein Wohlbefinden im Mittelpunkt stehen. So sollte nach Möglichkeit das Tageslicht so gut wie möglich integriert werden und die Lichtfarbe sowie die Lichtintensität flexibel regulierbar sein.

 

 

Natürliches oder künstliches Licht

Kunst- und Tageslicht sind in ihrer Art unterschiedlich – es geht dabei um Helligkeit, Lichtstärke, Lichttemperatur und Lichtfarbe. Zudem ist das natürliche Licht von Jahreszeit, Uhrzeit und Wetter abhängig und so in Intensität und Temperatur variabel und täglich bzw. stündlich unterschiedlich. Das künstliche Licht ist mit einem einfachen Klick durch Menschenhand verfügbar. Gibt es einen Mix aus beiden Lichtquellen – scheint zum Beispiel Tageslicht durch das Fenster und knippst man zudem die künstliche Lichtquelle an – machen sich diese Unterschiede meist bemerkbar. Neueste Technologien versuchen eine Brücke zwischen diesen beiden Universen zu schlagen. Durch winzig kleine Lichtpunkte, welche blendfrei tageslichtähnliche Lichtstimmungen in unsere Räume bringen, werden Lebensbereich dem natürlichen Licht nahe gebracht. Kombiniert werden derartige Lichtquellen mit einer intelligenten Lichtsteuerung. Diese sorgt dafür, dass das „künstliche Tageslicht“ in Intensität und Lichttemperatur der natürlichen Lichtsituation nachempfunden wird und wir den Eindruck haben, das Tageslicht „fließe“ durch die Fensteröffnung in den Raum weiter bis in den letzten Winkel.